Nepalesische Küche ist so vielfältig wie seine Landschaft von scharf-würzigen Currys über herzhafte Berggerichte bis hin zu süßen Festtagsleckereien. Doch was isst man wann? Dieser Guide führt Sie durch die kulinarischen Traditionen Nepals, erklärt die wichtigsten Gerichte und verrät, zu welcher Tages- oder Jahreszeit sie genossen werden.
Dal Bhat: Das Nationalgericht für Mittag- und Abendessen
Wann? Täglich, meist mittags oder abends.
Was? Gedämpfter Reis (Bhat) mit Linseneintopf (Dal), begleitet von Gemüsecurry (Tarkari), Blattgemüse und oft Achar (scharfe Pickles). Fleisch oder Fisch sind optional.
Besonderheit: In ländlichen Regionen gibt es oft nur zwei Mahlzeiten – und beide sind Dal Bhat. Der Spruch „Dal Bhat power, 24 hour!“ unterstreicht seine Bedeutung als sättigende Grundnahrung.
Momos: Der beliebte Snack für zwischendurch
Wann? Als Snack am Nachmittag, als Vorspeise oder leichte Mahlzeit.
Was? Teigtaschen aus Weizenmehl, gefüllt mit Hackfleisch (Huhn, Büffel, Schwein) oder Gemüse. Dazu gibt es scharfe Tomatensoße oder Sesam-Joghurt-Dip.
Kultur-Tipp: In Kathmandu findet man sie an jeder Straßenecke; in Bergregionen sind sie seltener. Tibetisch inspiriert, aber in Nepal zur Kultspeise geworden!
Newari-Küche: Festtagsessen mit Geschichte
Wann? Zu besonderen Anlässen (Feste, Familienfeiern) oder in Restaurants als Abendmahlzeit.
Was? Eine reichhaltige Auswahl wie:
- Bara (Linsenpfannkuchen)
- Chatamari („Newari-Pizza“ aus Reismehl)
- Yomari (süße Dampfbrote mit Melassefüllung, nur während des Yomari Punhi-Fests).
Kultur-Tipp: Newari-Gerichte werden oft mit Aila (hausgemachtem Reisbrand) serviert, probieren Sie es in Kathmandus Altstadt!
Sel Roti: Der süße Krapfen für Morgen oder Feste
Wann? Zum Frühstück mit Tee oder während Festen wie Dashain/Tihar.
Was? Ein ringförmiger, frittierter Reiskuchen – außen knusprig, innen weich. Wird mit Joghurt oder einfach pur gegessen.
Fun Fact: Unterwegs? Sel Roti ist der perfekte Reiseproviant, da es lange haltbar ist!
Gundruk: Die fermentierte Winterbeilage
Wann? Vor allem in kalten Monaten als Beilage zu Dal Bhat oder in Suppen.
Was? Fermentiertes Blattgemüse (Senf, Rettich), das sauer-pikant schmeckt. Oft als Gundruk Ko Jhol(scharfe Suppe) serviert.
Gesundheit: Reich an Probiotika und Vitamin C – ideal für die Bergregionen, wo frisches Gemüse im Winter knapp ist.
Khir: Süßer Abschluss zu Festen
Wann? Bei religiösen Zeremonien, Hochzeiten oder als Dessert nach dem Abendessen.
Was? Cremiger Milchreis mit Kardamom, Nüssen und Safran, ähnlich wie westlicher Pudding, aber weniger süß.
Typische Essenszeiten in Nepal
- Frühstück: Leicht, z. B. Roti mit Tee oder Sel Roti (auf dem Land).
- Mittagessen: Zwischen 11–14 Uhr, oft Dal Bhat oder Momos.
- Abendessen: Zwischen 19–21 Uhr, üppiger als mittags (z. B. Newari-Thali).
- Snacks: Momos, Samosas oder Juju Dhau (Königlicher Joghurt) am Nachmittag.